Firmengeschichte

Blitze sind nicht leicht beherschbar

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Seit Menschengedenken lösen elektrische Entladungen wie Blitze Angstzustände aus, die leider auch immer wieder mit tragischen Verlusten zu tun haben. Ein wesentliches Argument gegen diese Angst sind Blitzschutzeinrichtungen. Bereits seit 1827 und heute in der sechsten Genaration widmet sich Blitzschutz Hinderthür der Herausforderung Hab und Gut zu schützen und es dürfte nicht viele mittelständische Betriebe in Deutschland geben, deren Geschichte sich so lückenlos über einen solch langen Zeitraum verfolgen lässt.

Durch Installationen von Hinderthür-Anlagen in den vergangenen 180 Jahren ist unvorstellbar großes Volks- und Privatvermögen geschützt worden, ganz zu schweigen von den Menschen, deren Leben dadurch erhalten blieb. Heute werden immer noch bei ungeschützten Gebäuden und Anlagen die alljährlichen Schäden allein in Deutschland auf ca. eine Milliarde Euro geschätzt.

 

Hinderthür der Blitzschutz-Pionier in Deutschland

Als sich der Gründer des Unternehmens, der aus dem Harz stammende Christian Friedrich Hinderthür, in Siegen 1827 selbstständig machte, standen die Klempnerei und der Schutz haustechnischer Anlagen im Vordergrund. Um 1880 erhielt das Unternehmen, mittlerweile unter der Führung der zweiten Generation Friedrich Hinderthür (1850 bis 1900) bereits Aufträge von Großunternehmen wie den Vereinigten Farbwerken stellvertretend für viele andere namhafte Industriebetriebe.

Die Einführung des Stroms als Energiequelle für die gesamte Bevölkerung wird ebenfalls für immer mit dem Namen Hinderthür verbunden sein. Zahlreiche komplexe Ortsnetze wurden zwischen 1850 und 1920 installiert. In die Wirkungszeit der dritten Generation durch Adolf Hinderthür (1900 bis 1925) fiel der Erste Weltkrieg. Kriegsanlagen und besonders Munitionsdepots mussten vor Blitzeinschlag geschützt werden. Aus diesem Grund wurde Hinderthür zum kriegswichtigen Betrieb erklärt, was zur Folge hatte, dass keiner der schon damals rund 300 Beschäftigten für den Kriegsdienst herangezogen wurde. In den 30er und 40er Jahren, und hier vor allem während des Zweiten Weltkrieges, wuchs diese Bedeutung weiter an. Der vierten Generation unter Friedrich Hinderthür (1925 bis 1980) wurden u.a. die geheimen Produktionsanlagen für die Raketen V1 und V2 in Peenemünde anvertraut. Blitzschutz von Hinderthür war damit die erste und beste Adresse.

Klaus Hinderthür, der heute in der fünften Generation die Geschicke des Unternehmens in der Hand hatte, verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass der Schriftzug „Blitzschutz Hinderthür“ auf einigen Bandeisen in Peenemünde, am höchsten Punkt Deutschlands, dem „Schneefernerhaus“ auf der Zugspitze und andernorts zu sehen ist. Der Zugang zur Großindustrie ist durch diese Empfehlung vorgegeben und damit auch die Ausweitung in den Raum Halle/Leipzig. Für die Chemieunternehmen Buna und Leuna war der Schutz vor Blitzen überlebenswichtig.

Trotz der großen Bedeutung, die der Betrieb während des Zweiten Weltkrieges und in den Jahrzehnten zuvor für die Wirtschaft hatte, litt er selbst unter den Kriegsfolgen. Der Stammsitz in Siegen war bombardiert und zerstört worden und ein Neuanfang stand bevor. Aber Qualität und Wissen setzte sich durch. Blitzschutzanlagen wurden beim Wiederaufbau der zerstörten Städte dringend benötigt. Dies bedeutete den erneuten Aufschwung bei Blitzschutz Hinderthür während der 50er und 60er Jahre. Hinderthür-Monteure waren in dieser Zeit in den Großräumen Köln/Bonn, Paderborn, Frankfurt sowie des Ruhrgebietes ständig unterwegs. 1955 eröffnete das Siegener Unternehmen wieder für kurze Zeit eine Niederlassung in der Nähe von Halle. Aber Privatbetriebe fanden in der damaligen DDR immer schlechter werdende Bedingungen vor, die es unmöglich machten, diesen Standort zu halten.

Dipl.-Ing. Klaus Hinderthür wurde am 13.12.1941 in Siegen geboren. Nach einer Lehre als Klempner und Installateur erlangte er die Hochschulreife und studierte in München Maschinenbau und Elektrotechnik sowie Betriebswirtschaft und erwarb 1965 sein Diplom. Mehrere Jahre gewann er interne Erfahrungen bei Großkonzernen wie Siemens und Mannesmann danach wechselte er 1978 in das Familienunternehmen seiner Vorväter, das er seit 1980 eigenständig führt. Im Jahre 1988 besuchte er erstmals die noch bestehende DDR. „Ich sah die schlechte Versorgungslage der Bevölkerung ebenso, wie den massiven baulichen Nachholbedarf an Straßen und Gebäuden und erkannte, dass hier im Fall von grundlegender gesellschaftlicher Veränderung viel zu tun sein würde“, sagte er damals. Dass dieser „Fall“ ein Jahr später tatsächlich eintrat, konnte Klaus Hinderthür nicht ahnen. Er nutze aber sofort die Gelegenheit und verlegte 1991 den Sitz des Unternehmens Hinderthür nach Gröbers und damit in das Zentrum eines Wirtschaftsraumes, in dem das Unternehmen schon Jahrzehnte vorher aktiv war.

Kurze Zeit später folgte eine Filiale in Dresden. Auch dort war das Unternehmen bereits lange zuvor tätig. In den zehn Jahren von 1990 bis 2000 installierte Blitzschutz Hinderthür Blitzschutzeinrichtungen an zahlreichen, z.T. sehr bekannten Bauwerken Ostdeutschlands. Als Beispiele sollen hier nur die Hauptbahnhöfe von Leipzig und Halle sowie Filialen der Kaufhof- und der Metrogruppe genannt werden. Im besonders sicherheitsrelevanten Chemiewerk Leuna war Hinderthür für die Erdung der Blitzschutzanlagen verantwortlich. Auch die Ausweitung nach Osten spielte eine immer größere Rolle. So wurden ca. dreißig Blitzschutzanlagen in polnischen Metromärkten installiert.

Das Leistungsspektrum umfasst derzeit alle Bereiche, die den Blitzschutz in irgendeiner Weise berühren: den äußeren Blitzschutz, Erdungsanlagen, Potentialausgleich und Überspannungsschutz. Besonders im Bereich des äußeren Blitzschutz knüpft die Firma an bestehende Traditionen an. Sie erhielt neben vielen anderen Patenten um 1920 ein Patent auf eine Unterdachblitzschutzanlage“. Der Vorteil dieser Anlage bestand durch ihre Installation unterhalb des Dachstuhls, denn das bedeutete gleichzeitig Schutz vor Schnee, Unwetter und Korrosionen.

 

Hinderthür heute wie damals - ein starker Partner

Blitzschutz Hinderthür ist heute stärker denn je. Der traditionelle Familienbetrieb setzt auch heute noch neue Maßstäbe. Klaus Hinderthür engagierte sich in mehreren renommierten Berufsverbänden und Fachgremien, wie im Verband Deutsche Elektrotechnik (VDE) und im Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung (ABB). Auf die Aktivitäten des ABB gehen zahlreiche wichtige Normen zurück, die heute rechtlich verbindlich sind, so zum Beispiel die DIN-VDE-V-0185, die seit 2002 gültige Norm für alle Blitzschutzanlagen. Diese Normen werden regelmäßig dem Stand der Technik angepasst. Bereits seine Groß- und Urgroßväter waren hier aktive Mitglieder u.a. gemeinsam mit Werner von Siemens.

Die sechste Generation ist mit Sohn Christian und Tochter Anja bereits erfolgreich im Unternehmen tätig und beschäftigt sich u.a. mit dem Thema elektromagnetische Felder. Hierbei werden Personen und elektronische Ausrüstung vor den niederfrequenten Strahlen aus Trafostationen, Niederspannungs-Hauptverteilungen, Starkstromleitungen, etc., geschützt.  So wie es aussieht wird das Familienunternehmen auch von einer siebten Generation geführt werden.

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